Rockpalast Archiv

17. Rockpalast Rocknacht 15.-16.März 1986

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Anmerkung: Hier ist die Sendereihenfolge wiedergegeben! Auftrittsreihenfolge war Big Country - Jackson Browne - BAP
Die letzte Rocknacht !

JACKSON BROWNE

Jackson Browne Foto WDR/M.Becker WDR Text von 1986: Jackson Browne meldet sich nach drei Jahren Pause mit neuen Songs wieder. Anders als sonst bei US-Musikern üblich, wird er sein erstes Konzert mit eben fertiggestellten Stücken nicht in den USA sondern in der Grugahalle in Essen beim 17. ROCKPALAST-Festival am 15.März 1986 geben.
Jackson Browne wurde am 9.10.1948 in Heidelberg geboren, zog als Dreijähriger mit seinen Eltern nach Los Angeles und bekam mit 14 seine erste Gitarre in die Hand. Drei Jahre später war er in New York und Songschreiber, hatte das Glück, drei seiner Songs auf der LP " Chelsa Girls" von Nico unterzubringen und in ihrer Band mitspielen zu dürfen. Wieder zurück in L.A. stellte er sich per Demo bei David Geffen vor, der damals dabei war, eine eigene Plattenfirma zu gründen und die Idee hatte, die seiner Meinung nach besten jungen Songschreiber zu sammeln und mit ihnen und ihren Songs Platten zu machen. Für das Unternehmen wurde eine große Farm mit allen Annehmlichkeiten zur Verfügung gestellt und genügend Zeit. Außer Jackson Browne waren u.a. Glenn Frey, Don Henly und J.D.Souther Teilnehmer dieses Unternehmens. The Byrds, Linda Ronstadt und The Eagles verwendeten Songs von Jackson Browne. Er selbst hatte Schwierigkeiten mit seiner Stimme. Erst nachdem er Gesangsunterricht genommen hatte, konnte er das eigentlich für ihn logische tun: 1972 veröffentlichte er seine erste eigene Platte. In den 70er Jahren wurde Jackson Browne zum definitiven Sänger/Songschreiber, Idealtyp einer ganzen Musikrichtung, die persönliche Texte mit angenehm zurückgelehnter, virtuos gespielter Rockmusik verbindet. Jackson Browne hat in diesen Jahren nicht viel veröffentlicht, aber Songs wie "Before The Deluge", "The Pretender", "Jamaica Say You Will" oder "Running On Empty" sind heute noch Klassiker dieser Musikära. Bei Plattenaufnahmen und Konzerten sorgte vor allem David Lindley dafür, daß die Musik von Jackson Browne unverwechselbar war. In den frühen 8o'er Jahren fing Jackson Browne an, sein Spektrum zu erweitern. In seinem Feld hatte er die Spitze erreicht und jahrelang gehalten. Jetzt wollte er auch Songs veröffentlichen, die nicht nur zum intensiven Zuhören sondern auch zum Tanzen geeignet waren. Der Wechsel wurde zusätzlich durch den Entschluß Lindley`s forciert, lieber doch eine eigene -inzwischen in Europa sehr erfolgreiche - Karriere zu starten.

Das Ergebnis ist heute ein Jackson Browne, der auf der Bühne beste Unterhaltung bietet. Seine neuen Songs sind nach wie vor aus einer persönlichen Sicht geschrieben aber nicht mehr so privat wie vor zehn Jahren. Sie beschäftigen sich nicht mehr ausschließlich mit der Leere uns Hoffnungslosigkeit, die in Beziehungen Hoffnung und Liebe so erschweren. Spätestens seit Jackson Browne 1979 als ein Hautorganisator der "No Nukes"-Initiative aktiv wurde, äußert er sich auch über weiter gefaßte Zusammenhänge, z.B. in einem seiner neuen Songs, "For America""So als ob ich's wirklich nicht verstanden hätte, daß ich nur ein weiterer Teil des Plans war, ging ich los und hielt nach dem Versprechen Ausschau und glaubte ans Mutterland."

Besetzung:

Jackson Browne - Gesang, Gitarre, Piano
Ian Wallace - Schlagzeug
Bob Glaub - Bass
Scott Thurston - Tasteninstrumente
Kevin Dukes - Gitarre
Doug Haywood - Tasteninstrumente, Saxophon

Titelliste:

01  Boulevard                                  (3'25'')
02  Tender Is The Night                        (4'15'')
03  In The Shape Of A Heart                    (7'00'')
04  Candy                                      (4'10'')
05  Downtown                                   (4'00'')
06  For Everyman                               (7'00'')
07  Lawyers In Love                            (3'57'')
08  Soldiers Of Plenty                         (4'15'')
09  Black And White                            (5'53'')
10  Late For The Sky                           (4'50'')
11  Lives In The Balance                       (4'05'')
12  Lawless Avenues                            (5'57'')
13  For America                                (5'12'')
14  The Pretender                              (4'50'')
15  Running On Empty                           (4'35'')
16  Doctor My Eyes                             (3'30'')
17  For A Rocker                               (4'56'')
                        

Diskografie:

Jackson Browne               (1972)  Elektra/Asylum
For Everyman                 (1973)  Elektra/Asylum
Late For The Sky             (1974)  Asylum/WEA AS 43oo7
The Pretender                (1976)  Elektra/Asylum
Running On Empty             (1977)  AS 53 o7o
Hold Out                     (1980)  Elektra/Asylum
Lawyers In Love              (1983)  AS 96-o268
Lives In A Balance           (1986)  AS 96o 457-1
World in Motion              (1989)  Elektra/Asylum
I'm Alive                    (1993)  Elektra/Asylum
Everywhere I Go              (1994)  European Impor
Looking East                 (1996)  Elektra
The Naked Ride Home          (2002)  Elektra
Solo Acoustic Vol.1          (2005)  Capitol/EMI
Solo Acoustic Vol.2          (2008)  Capitol/EMI
Time The Conqueror           (2008)  Inside Recordings/Rough Trade
Love Is Strange              (2010)  Inside Recordings/Rough Trade mit David Lindley
Standing In The Breach       (2014)  Warner
Downhill From Everywhere     (2020)  Warner
                        

Videos:

Going Home (1996) Elektra/Asylum - DVD (2000) Pioneer

Literatur:

STAR CLUSTER
Jackson Browne
Balve 1995 Paperback,105 Seiten

Everywhere I Go
Manfred Schwanbeck
Augsburg 2002 - Sonnentanz Verlag 144 pages

Jackson Browne im Internet:

Jackson Browne official Home Page
Jackson Browne facebook.com
Wilson & Alroy's Jackson Browne Reviews
Jackson Browne Wikipedia DE
Jackson Browne Wikipedia EN

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Umbaupause:

01. Moderation Evelyn Seibert
02. Give Blood (Pete Townshend & The Deep End - Midem in Cannes, 29.01.1986)
03. Interview Evelyn Seibert mit Pete Townshend in Cannes # 1
04. Won't get fooled again - Closing Section (The Who - 8. Rocknacht, Grugahalle Essen, 28.03.1981)
05. Interview Evelyn Seibert mit Pete Townshend in Cannes # 2
06. Hiding out (Pete Townshend & The Deep End - Midem in Cannes, 29.01.1986)
07. Interview mit Big Country
08. Interview mit den Rolling Stones in London
09. Interview mit Jackson Browne

BAP

BAP - NiedeckenWDR Text von 1986: Die Rocker aus der Kölner Südstadt sind seit Anfang 1986 mit einer neuen Platte, einer weiteren mehrmonatigen Tournee und neuer Besetzung wieder in Aktion. Zum Zeitpunkt dieser Notiz ist die LP "Ahl Männer Aalglatt" Nr. 1 in den deutschen Hitparaden und steuert auf Platin zu - die Tournee, die Anfang März beginnt und Ende Juli enden wird, ist so gut wie ausverkauft; seit 1981 nichts ungewöhnliches, wenn der Name BAP fällt. BAP hat zwei Entstehungsdaten. Das eine liegt 197o, als Wolfgang Niedecken anfing, seine eigenen kölschen Versionen von Dylan Stücken zu spielen - nicht mehr nur auf Parties sondern auch in Kneipen. Das andere liegt Ende der 7o'er Jahre, als aus dem Freundeskreis von Niedecken das Projekt geboren wurde, nicht nur mit akustischen Instrumenten zu spielen sondern eine richtige Rockband zu gründen. Die geschichtliche Aufzählung von Fakten ist hier nicht so notwendig; BAP sind - wie in anderen Beziehungen - auch in der Veröffentlichung von Schriftlichem über sich selbst ein Superlativ unter den deutschen Rockbands. Nur soviel: ein Treffen zwischen Wolfgang Niedecken und Klaus "Major" Heuser Anfang der 8o'er Jahre begründete eine der fruchtbarsten und energiereichsten Partnerschaften in der deutschen Rockmusik. Bemerkenswert an BAP sind ihre eigene Organisation, ihr Verhältnis zur Öffentlichkeit und zum Publikum. Gradlinigkeit, Ehrlichkeit und Offenheit sind drei Begriffe, die sich wie ein roter Faden durch die Aktivitäten dieser Gruppe ziehen. Diese Eigenschaften äußern sich am direktesten bei Live-Konzerten von BAP, die nicht selten länger als drei Stunden dauern. Da findet unmittelbare Kommunikation zwischen den Musikern und ihrem Publikum statt, das Spektrum der Songs von BAP bietet etwas für Kopf und Bauch, Rockmusik im besten Sinn. Die Texte von Wolfgang Niedecken haben eine persönliche Sichtweise, drücken intime Gefühle aus ohne peinlich zu wirken, formulieren auch Unbehagen ohne den Zeigefinger zu heben. Stücke wie "Frau, ich freu mich", "Kristallnaach" und Waschsalon", so verschieden die Themen auch sind, machen BAP vollständig. Die musikalische Richtung der Band wird vom Gitarristen und Komponisten Klaus "Major" Heuser bestimmt, der vor allem bei Live-Konzerten die Aufmerksamkeit auf sich zieht, aber auch zusammen mit den anderen im Studio immer auf der Suche nach Weiterentwicklung ist.

Der Auftritt von BAP beim 17. ROCKPALAST-Festival ist der zweite (siehe auch 1. Open Air Loreley 28.8.82) dieser Gruppe bei einem internationalen ROCKPALAST. Viele werden sich noch an den Samstag im August 1982 erinnern, als zuerst Abendstimmung und BAP auf der Loreley für ein allgemeines Fest sorgten und Wolfgang Niedecken etwas später endlich Gelegenheit bekam, bei einem am "Knocking on heaven's door" mal in Originalsprache zu singen. Am 15. März werden BAP ihre neue LP exklusiv live in der Grugahalle europaweit im TV vorstellen.

Insgesamt gab es bis jetzt sieben Auftritte von BAP im Rockpalast. In der Markthalle Hamburg 28.11.1981, beim Loreley Open Air St. Goarshausen 28.08.1982 und bei der vorerst letzten 17.Rockpalast Rocknacht. Der Amerika Tournee Start in Koblenz am 18.11.1996, das Konzert im Musical Dome Köln 22.11.1999 sowie das Konzert an der toten Brücke in Euskirchen 15.06.2001 wurden aufgezeichnet und gesendet. drei mal zehn Jahre Jubiläum wurde gemeinsam am 14. und 15.Januar 2006 in Köln in der Kölnarena gefeiert. Am 09. Dezember 2023 waren sie mit Zeitreise 81/82 in den Sartory Sälen in Köln wieder zu Gast.

Besetzung:

Wolfgang Niedecken - Gesang, Gitarre
Klaus Heuser - Gitarre, Gesang
Steve Borg - Bass
Axel Büchel - Tasteninstrumente
Manfred Boecker - Percussion, Gesang
Pete King - Schlagzeug
Christian Schneider - Tasteninstrumente
Hans Wollrath - Ton

Titelliste:

01  Drei Wünsche Frei                          (5'55'')
02  Ne Schöne Jroos                            (7'05'')
03  Ahl Männer, aalglatt                       (4'55'')
04  Dies Naach Is Alles Drin                   (4'05'')
05  Alamanya                                   (5'10'')
06  Kristallnaach                              (6'15'')
07  Breef Ohn Üch Zwei                         (4'45'')
08  Do Kanns Zaubere                           (4'35'')
09  Wenn Et Bedde Sich Lohne Dät               (4'30'')
10  Zehnter Juni                               (4'45'')
11  Halt Mich Fest                             (4'40'')
12  Lisa                                       (4'10'')
13  Bahnhofskino                               (6'47'')
14  Massenhaft Kohle                           (6'35'')
15  Globus                                     (4'15'')
16  Alexandra Nit Nur Do                       (7'40'')
17  Bunte Trümmer                              (4'55'')
18  Endlich Allein                             (4'45'')
19  Verdamp Lang Her                           (8'50'')
20  Häng De Fahn Eruss                         (2'40'')
21  Waschsalon                                 (2'30'')
22  Kitsch                                     (2'40'')
23  Nemm mich met                              (7'40'')
24  Jraaduss                                   (4'00'')
25  Stell dir vüür                             (7'50'')
26  Interview
27  Frau ich freu mich                         (6'20'')
                        

Diskografie:

Rockt Andere Kölsche Lieder       (1979) Eigelstein 625368 
Affjetaut                         (1980) Eigelstein 625369 
Für Usszeschnigge                 (1981) Musikant 064-46438
Von Drinne noh Drusse             (1982) Musikant 066-6639
Bess Demnähx (Live)               (1983) Musikant 164-165 1953
Zwesche Salzjebäck un Bier        (1984) Musikant 066-146 9141
Ahl Männer aalglatt               (1986) Musikant 066-14 7134
Da Capo                           (1988) Electrola 066-770778
X für E U                         (1990) Electrola 068-795483
Affrocke  Live                    (1990) Electrola 168-797671
Pik Sibbe                         (1993) Electrola 827343
Wahnsinn-die Hits Von'79-'95      (1995) EMI
America                           (1996) EMI
Comics & Pinups                   (1999) EMI/Electrola 498403 2
Tonfilm                           (1999) EMI
Aff Un Zo                         (2001) EMI
Övverall - Live                   (2002) EMI
SONX                              (2004) EMI auch SACD und Vinyl LP
Dreimal Zehn Jahre                (2005) EMI
Dreimal Zehn Jahre                (2005) EMI Special Edition: 2 CD + DVD
Das Bap-Flightcase-die Ersten4    (2006) EMI Box-Set
Radio Pandora plugged             (2008) EMI
Radio Pandora unplugged           (2008) EMI
Live Und In Farbe                 (2009) EMI
Halv su wild                      (2011) EMI
Volles Programm                   (2012) EMI 2CD+DVD
Das Märchen vom gezogenen Stecker (2014) Universal 2CDs
Lebenslänglich                    (2016) Universal
Die Beliebtesten Lieder 1976-2016 (2016) Universal 3CDs
Live & Deutlich                   (2018) Vertigo
ALLES FLIESST                     (2020) Vertigo
ALLES FLIESST                     (2020) Vertigo Geburtstags-Edition 3CD/1DVD
Zeitreise/ Live im Sartory        (2024) Vertigo 3CD/4LP
                        

Video/DVD:

Mit offenen Karten BAP            (1993)
Övverall - Live                   (2002) EMI Video/DVD
SONX                              (2004) EMI DVD
Dreimal Zehn Jahre                (2005) EMI DVD
Rockpalast Koblenz 1996           (2008) EMI DVD
Rockpalast Grugahalle Essen 1986  (2008) EMI DVD
Rockpalast Loreley 1982           (2008) EMI DVD
                        

Literatur:

Wolfgang Niedecken und BAP - In eigenen Worten
Jörg Peter Klotz - Palmyra 1999

BAP - Vill Passiert - Ein Filmbuch
München 2003, Paperback 120 S. 100 Abb.

BAP - Nach dreißig Jahren
Fritz Werner Haver - Fotografien 2004-2006
Hannibal 2006

BAP - Die Songs 1976 - 2006
Hoffmann & Campe 2006

Wolfgang Niedecken - 70 Jahre
2021 Hoffmann und Campe
895 Seiten ISBN 978-3-45501-146-3

BAP im Internet:

Alle BAP Rockpalast DVDs Informationen
BAP Rockpalast Markthalle Hamburg 1981
Bap Rockpalast Loreley 1982
BAP Rockpalast Koblenz 1996
BAP Rockpalast 1999 Köln Musical Dome
BAP Rockpalast 2001 Konzert an der toten Brücke
BAP auf der WDR Rockpalast Homepage
BAP offiziell
BAP facebook.com
Chrischi's BAP Homepage
BAP-total.de
Leopardefell
BAP Wikipedia DE
BAP Wikipedia EN

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Der Rockpalast gratuliert BAP zum Zwanzigsten! Fünf Fragen an Wolfgang Niedecken
Michael Laufersweiler und Uwe Schmalz, Club Info 21 April 1999

Der Rockpalast gratuliert zu Euerem Bandjubiläum. Mit 20 Jahren ist BAP nur unwesentlich jünger als der Rockpalast. Welche Bedeutung hatte der Rockpalast für Dich zur zeit Eurer ersten LP BAP rockt andere kölsche Leeder?
Niedecken: Der Rockpalast war ein unumstößlicher TV Termin für alle, die mit uns zusammenhingen, ein absolutes Muß, eine ganz spezielle Party. Wo sonst konnte man im TV eine Band live sehen.

Der Rockpalast spricht inzwischen ein Publikum von 16 bis 60 Jahren - von Tocotronic bis Page & Plant - an. Wie beurteilst Du diese Entwicklung?
Niedecken: Wunderbar! Vielleicht begreift somit auch mal endlich einer, daß Rock'n'Roll nix mit Geburtsdaten und dem Zwang zur Jugendlichkeit zu tun hat.

BAP im Rockpalast: Zuerst Hamburg, dann Loreley (1982), Essen (1986), Koblenz (1996). Was hat sich bei Euch verändert - was ist geblieben?
Niedecken: Hamburg (war übrigends '81): Immer noch blutige Anfänger. Loreley: Der überregionale Durchbruch- Dreisprung - Teil III. Essen: Gott sei Dank dann doch nicht das Ende vom Rockpalast. Koblenz: Wieder das Tour-Start-Wagnis, nur mit mehr Vorbereitung als auf der Loreley. Verändert hat sich unser Reifegrad. Geblieben ist Leidenschaft (stark untertrieben!).

Welche Konzerte im Rockpalast sind für Dich 1998 in besonderer Erinnerung geblieben?
Niedecken: Alle. (Hm, Respekt! die Red.)

Wie siehst Du den Stellenwert von Rockmusik live auf der Bühne in Zukunft?
Niedecken: Wir zitieren den großen Vorsitzenden Neil Young: "Rock'n Roll will never die!"

 

Eine spaßige Geschichte ist uns '86 bei der damals letzten Rockpalast- Aufzeichnung in der Essener Grugahalle passiert. Jackson Browne spielte vor uns und Big Country. Wir waren Headliner und hatten einen neuen Mann am Monitormixer. Tausendmal wurde alles geprobt. Ihm wurde gesagt, zuerst läuft die Kassette mit der Intro - Musik - Zarah Leanders Wunderbar- , und an einer bestimmten Stelle fängt die Band an. Also, über die PA und die Monitore läuft Wunderbar, das Licht geht an und wir fangen an mit Um drei bin frei. Soweit okay, bloß dieser Blödmann hat was falsch gesteckt und die ganze Zeit läuft die Intro mit, lauter als unser eigenes Stück und das im Fernsehen als Eurovision. Als Profi weißt du, daß du nicht den Fehler machen darfst aufzuhören, denn "The show must go on". Wir wußten genau, daß sehen die jetzt bis Istanbul. Versuch mal zu singen, während über die PA irgendwas anderes tierisch laut läuft, dabei noch Gitarre zu spielen und so zu tun, als ob alles super wäre. Da hab ich gedacht, hoffentlich öffnet sich hier ein Krater und du verschwindest.
Wolfgang Niedecken - Musiker Szene 2/99 (Das Neue Fachblatt)

Umbaupause:

01. Moderation Evelyn Seibert und Ken Janz
02. Interview BAP (BAP geben nach dem Interview noch eine Zugabe)
03. Video - Band für Afrika - Wir sind Deserteure
04. Interview - Band für Afrika - u.a. mit Herbert Grönemeyer

BIG COUNTRY

In memory William Stuart Adamson 11th April 1958 - 16th December 2001   R.I.P.

Big CountryWDR Text von 1986: Big Country ist eine Band, die die Rockmusik um Klangbilder bereichert hat, die so weit und so groß, sind wie ihr Name. Eine Idee und ein Konzept, die wieder einmal zeigen, daß man mit zwei Gitarren, Bass und Schlagzeug immer noch erkennbar werden kann, obwohl es manchmal so aussieht, als ob jeder Ton in jeder Form schon gespielt wäre. "Big Country entstand an dem Tag, als Stuart Adamson eine Gitarre in die Hand nahm. Sie mögen jetzt einen Namen, Gesichter und einen Klang haben, aber das ist nur die Band, nur die Manifestation von etwas Größerem und Besseren..."
Big Country sind eine Haltung und die Geschichte beginnt hier.....
geboren wurde Stuart Adamson in Manchester, seine Eltern waren Schotten und zogen, als er 4 Jahre alt war, nach Dunfermline in Schottland, ein kleines Städtchen. Adamson wurde einem größerem Publikum als Mitglied der Gruppe "The Skids" bekannt. 1977 tauchte diese Band in London auf und brachte es bis 1981 zu einigen Beinahe-Hits und mittlerer Internationaler Bekanntheit. Für Stuart Adamson waren es heute im Rückblick mehr Lehrjahre und Erfahrungen, die er für seine eigenen zukünftigen Projekte nicht mehr wiederholen würde:"Das ewige Einerlei dieser kleinen Tourneen und Einzelauftritte quer durch England werde ich nie mehr mitmachen. Du steigst in einen Kleinbus, fährst etliche Stunden, spielst irgendwo eine Stunde, dann Hotel; am nächsten Tag die gleiche Tretmühle. Ohne mich!" Nachdem er "The Skids" verlassen hatte, zog sich Adamson erst einmal nach Dunfermline zurück, dachte nach, formierte die Idee für eine eigene Band. Er begann, mit seinem Freund Bruce Watson -ebenfalls ein Gitarrist aus seiner Heimatstadt - seine Vorstellungen in Musik umzusetzen. Die Grundidee war einfach. Adamson wollte in seiner Musik das ausdrücken, was ihn geprägt hatte. Ein ganz wichtiges Element war, einfach zu sein. In seinen Texten verwendet er Begriffe wie Aufrichtigkeit, Stolz, Schmerz, Liebe, Entbehrung und Hoffnung. Die dazu passende Musik entwickelten Adamson und Watson über einfache Gitarrenmelodien, die bewußt auf Kraftakkorde und Nur-Volumen verzichteten sondern zweistimmige Themen klar und durchsichtig ausdrückten. Bis ihre Vorstellungen endgültig verwirklicht waren, mußten Adamson und Watson noch zwei Begegnungen machen. Zuerst trafen sie für Demoaufnahmen in London auf Tony Butler, Bass und Mark Brzezicki, Schlagzeug. Die beiden spielten in diversen Studios und bei Plattenaufnahmen unter dem Namen "Rhythm For Hire", wurden zuerst nur als Aushilfe engagiert und entschlossen sich dabei spontan, Mitglieder von Big Country zu werden. Die zweite Begegnung war Steve Lillywhite, ein seit seiner Arbeit mit U2 gefragter Produzent.

Innerhalb weniger Wochen entstand die erste LP "The Crossing", die sich fast unmittelbar nach Erscheinen im Juli 1983 in den englischen Top Ten etablierte. Erfolgreiche Tourneen folgten. Im Jahr 1984 wurden Big Country vor allem in den USA als die Band bezeichnet,"die als nächste ganz oben landen wird." Umso größer war die Verblüffung, als die Gruppe Anfang 1985 eine lange US-Tournee kurz vor dem ersten Konzert absagte. Interne Differenzen über die weitere Zukunft der Band sowie Überbeanspruchung durch eineinhalb Jahre fast ununterbrochener Tourneen wurden als Gründe angegeben. Big Country verordnete sich selbst ein Jahr kreativer Pause und begann Ende 1985, eine neue Platte aufzunehmen. Für 1986 plant die Band eine Welttournee, deren erstes Konzert beim 17. ROCKPALAST-Festival in der Essener Grugahalle stattfinden wird; auch Big Country werden ihre neuen Stücke am 15. März exklusiv europaweit vorstellen.

Besetzung:

Stuart Adamson - Gitarre, Gesang
Bruce Watson - Gitarre
Tony Butler - Bass, Gesang
Mark Brzezicki - Schlagzeug

Titelliste:

01  Wonderland                                 (4'15'')
02  Fields Of Fire                             (4'00'')
03  Where The Rose Is Sown                     (4'45'')
04  Raindance                                  (5'25'')
05  Rememberance Day                           (4'05'')
06  Just A Shadow                              (4'35'')
07  Steeltown                                  (5'05'')
08  Look Away                                  (4'05'')
09  Chance                                     (5'30'')
10  The Teacher                                (4'20'')
11  In A Big Country                           (5'30'')
12  Inwards                                    (5'00'')
13  Harvest Home                               (4'05'')
14  The Storm                                  (7'10'')
15  Lost Patrol                                (4'35'')
16  Tracks Of My Tears                         (3'00'')
                        

Diskografie:

The Crossing                             (1983) Mercury/Phonogram 812-870
Kings Of Emotion                         (1984) Reprise
Steeltown                                (1984) Mercury 822-831
The Seer                                 (1986) Mercury 826844
Peace In Our Time                        (1988) Mercury 836325
No Place Like Home                       (1991) Vertigo 510230
The Buffalo Skinners                     (1993) Compulsion 3219882
Why The Long Face                        (1995) Transatlantic
Radio One Sessions                       (1994) Windsong
BBC Live Concert                         (1995) Windsong
Trough A Big Country                     (1990) Mercury 846022
Eclectic                                 (1997) Castle Communication
Brighton Rock                            (1997) Snapper Music/Edel 0000703SRE
Driving To Damascus                      (2000) SPV
Greatest 12" Hits                        (2001) Bellaphon
Rarities IV - The Crossing Sessions      (2003)
Rarities V - No Place Like Home Sessions (2004)
Rarities VI                              (2004)
Rarities VII -T he Damascus Sessions     (2004)
Without The Aid Of A Safety Net          (2005) EMI Live 1993
Rarities VIII                            (2005)
Twenty Five Live                         (2007)
The Journey                              (2013) Rough Trade
At The BBC: The Best Of BBC Recordings   (2013) Universal
Out Beyon The River - Compulsion Years   (2020) Esoteric 5CD/DVD
                        

Video/DVD:

Final Fling                     (2002) 2DVD Live Berlin/Glasgow +spec.feat. 200min
The Ultimate Collection         (2003) BMG DVD
Without The Aid Of A Safety Net (2005) EMI Live 1993
At Rockpalast                   (2005) InAkustik
Live in Germany 95              (2006) TrackRecord TRKDVD001
                        

Literatur:

John May
Big Country A Certain Chemistry
London 1990 Paperback,72 Seiten, ca. 40 Abb.

Big Country im Internet:

Big Country - Rocklife - Biskuithalle Bonn 06.09.1991
Big Country official
Big Country facebook.com
Big Country Info
Eiledon: A Big Country Web Site
Big Country Wikipedia DE
Big Country Wikipedia EN

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Fotos © WDR/Screenshots

Bildarchiv zur 17.Rocknacht


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