Rockpalast DVD
Ronnie Lane Band "Live At Rockpalast"
VÖ 25.01.2013
MIG DVD und CD
Format: 1 DVD und 1 CD
Er maß kaum 1,65 m, zählte aber zu den großen Songschreibern der 60-er Jahre: Ronald Frederick Ronnie
Lane schrieb zusammen mit Steve Mariott Klassiker wie Itchycoo Park , Lazy Sunday und Tin Soldier.
Als dieses Team 1969 auseinanderbrach, wurden aus den Small Faces kurzerhand die Faces mit Rod
Stewart, Ron Wood und natürlich Ronnie, auch Plonk Lane genannt. Einige der besten Songs auch
dieser neuen Formation stammen wiederum aus seiner Feder: Ooh Lala , Richmond und Debris ,
das kürzlich erst von Mick Hucknall gecovert wurde. Die frühere Stimme von Simply Red bezeichnete
Ronnie Lane jüngst als einen sträflich unterbewerteten Musiker .
1973 verließ der unterschätzte Lane die Faces und nahm mit eigener Band Slim Chance das Album
Anymore for Anymore auf. Später zog der Bassist, Gitarrist und Sänger wie ein Zigeuner mit seiner
Passing Show mit Zirkuszelt und Wagen durch die Lande. Die Single How Come schaffte es bis in die
britische Top Ten, doch der ganz große Durchbruch blieb aus. Daran konnten auch die Alben One For
The Road , Rough Mix mit Pete Townshend (The Who) und der Soundtrack Mahoney´s Last Stand mit
Ron Wood nichts ändern.
Ende der 70-er Jahre traf Ronnie Lane dann ein noch schlimmerer Schicksalsschlag: Bei dem
Mittdreißiger wurde Multiple Sklerose diagnostiziert. Trotz dieser heimtückischen Krankheit
arbeitet der Musiker unermüdlich weiter, ging auf Tournee und spielte am 19. März 1980 mit
einer hervorragenden Band (u.a. mit dem Rolling Stones Pianisten Ian Stewart) im WDR Studio A in Köln
ein bemerkenswertes Clubkonzert für den Rockpalast . Vom Opener Rats Tales (Cat Melody) an spürt
man die Spielfreude der sieben Mates von Ronnie Lane. Flags And Banners und You´re So Rude stammen
aus Faces Zeiten, im Klassiker I´m Ready kommen die Saxophonisten George und Raymond Carless zum
Zuge und in Kuschty Rye glänzen Gitarrist Henry McCullough und Akkordeonist Charlie Hart.
Im anzüglichen Rocket 69 swingt und shuffelt die Band genüsslich, und Chuck Berry s You Never Can
Tell macht trotz oder gerade wegen eines kleinen textlichen Blackouts von Ronnie Lane Spaß.
Nur kurze Zeit nach dem Rockpalast Gig aber verschlechterte sich Lanes Gesundheitszustand.
Die Freunde des allseits beliebten und humorvollen Briten waren geschockt. Angesichts der noch
unerforschten Krankheit fand sich deshalb im September 1983 eine All Star Band zusammen, um Geld
für die von Ronnie Lane ins Leben gerufene Hilfsorganisation zur Erforschung der Multiplen-Sklerose
(ARMS) einzuspielen. Eric Clapton, Jimmy Page, Jeff Beck, Steve Winwood, Bill Wyman, Charlie Watts,
Kenney Jones und viele andere mehr gaben ein gemeinsames Konzert in der Londoner Royal Albert Hall,
um auf das Schicksal ihres Kumpels und all der anderen Erkrankten aufmerksam zu machen. Ronnie Lane
selber konnte nur noch zur Zugabe auf die Bühne kommen, um Goodnight Irene anzustimmen. 1984
übersiedelte der am 1. April 1946 in London geborene Musiker wegen des gesünderen Klimas nach
Austin/Texas. Nur noch selten war er danach bei Auftritten zu erleben. Am 4. Juni 1997 starb
Ronnie Lane an den Folgen einer Lungenentzündung an seinem letzten Wohnort Trinidad/Colorado.
Der Mitschnitt des Kölner Konzerts von 1980 bleibt somit ein einmaliges Live-Dokument dieses
außergewöhnlichen Mannes. God Bless Us All waren die letzten Worte, die Ronnie Lane dem Publikum
im Rockpalast mit auf den Weg gab. Posthum wurde er als ehemaliges Mitglied der (Small) Faces
im April 2012 in die Rock´n´Roll Hall Of Fame aufgenommen.
Tracklisting:
01. Cat Melody (Rats Tales)
02. Flags And Banners
03. Annie
04. How Come
05. Debris
06. You're So Rude
07. I'm Ready
08. Lad's Got Money
09. Kutschy Rye
10. Rocket 69
11. Man Smart, Woman Smarter
12. You Never Can Tell
13. One For The Road
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