Rockpalast Archiv

12.Rockpalast Rocknacht 16.-17.April 1983

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Kevin Rowland & Dexy's Midnight Runner's

Dexys Midnight Runners Foto WDR/Manfred Becker WDR Text von 1983: Kevin Rowland & Dexys Midnight Runners sind die erste Gruppe beim 12. ROCKPALAST-Festival. Kevin Rowland gründete die Band Ende der 70'er Jahre in Birmingham in England. Vorher hatte er in einer erfolglosen Punkband gespielt. Unzufrieden mit der geringen Publikumresonanz und der - wie er meinte - schwachen musikalischen Substanz dieser Gruppe, machte er sich daran, etwas ganz anderes ins Leben zu rufen, etwas Neues - indem er sich an seine frühere Jugend erinnerte. Es entstand die erste Ausgabe der Dexys Midnight Runners. Der Name ist die Beschreibung einer Freizeitbeschäftigung, der einige Leute Mitte der 60'er Jahre viel Zeit widmeten: Sie trafen sich bei Freunden oder in einem Raum eines Jugendzentrums, versammelten sich um einen Plattenspieler oder eine Jukebox und hörten sich ausschließlich Musik von schwarzen, amerikanischen Soulinterpreten an. Diese Zusammenkünfte fanden meist ab Mitternacht statt. Dexys waren Stimulanzien in Pillenform, die einerseits lange genug vorhielten, um bis morgens wach zu bleiben, anderseits Hemmungen zum Tanzen abzubauen. Die Anhänger dieser Musik verstanden sich als exklusiver Zirkel, fühlten sich als Verschwörer für eine bessere Musik. Dementsprechend legte Kevin Rowland auch seine Konzeption an. Der Titel der ersten Dexys-LP "Searching For The Young Soul Rebels" wie auch der erste Hit der Gruppe "Geno" entstammen diesem Denken. Auch in der Zeit danach baute Rowland weiter an diesem Mythos. Er erzählte in Anzeigen die Geschichte der Dexys und ihre Ansichten zur Musik wie Abenteuerromane; er weigerte sich, Interviews zu geben. Schließlich löste er die erste Formation der Dexys auf; er sah keinen Fortschritt mehr. Nach zwei Jahren Pause meldete er sich wieder. Er hatte angekündigt, daß nur noch sein Name und der der Band an früher erinnern würden. Was stimmte ! Kevin Rowland hatte jetzt eine Synthese zwischen Soul und keltischer Folkmusik geschaffen. Er arbeitete nicht nur mit Bläsern, sondern auch mit Streichern. Als er 1982 eine LP und Single ("Come on Eileen") veröffentlichte, wurde er wieder als Sensation gefeiert. Das setzte sich fort, als Kevin Rowland & Dexys Midnight Runners auf Tournee gingen. In einem Bühnenbild, das wie das Innere einer Lagerhalle aussah, und Kostümen der Musiker, die mit Latzhosen, zerrissenen Pullovern und Schals auftraten, wurde das Bild der "keltischen Soul-Brüder" geformt. Vorne und immer als Hauptperson im Zentrum Kevin Rowland, eine Persönlichkeit, die jeden Zuschauer im Konzert durch seine Passion und Konzentration beeindruckt. - ( Offizieller-Text).

Latzhosen, zerrissene Pullover und Schals. Requisiten die aus einer Lagerhalle stammen könnten, prägten das Image der "keltischen Soul-Brüder" mit ihrer Musik aus volksmusikalischen und Soul-Elementen. Kevin Rowland lernten wir als einen Musiker kennen, der von der Vision besessen ist, mit einfachsten Mitteln Eindruck beim Publikum zu hinterlassen. Er gibt sich. Arbeitet. Verkörpert Emotion, Leidenschaft. - aus 10 Jahre Rockpalast.

1978 entstand aus der Punk Gruppe "Killjoys" die Band Dexy's Midnight Runners (nach dem Aufputschmittel Dexadrin), um den als arrogant geltenden Sänger Kevin Rowland, der am 17.8.53 in Wolverhampton geboren wurde. Die Band verschrieb sich dem Stax-Soul. Schon schnell fanden sie den Weg in die Charts und galten als die neue Live Band. Durch personelle Probleme kam aber eine Zwangspause, Rowland brauchte 18 Monate um die Band neu zu formieren. Mehr als zuvor fand jetzt die keltische Folksmusik Einzug in den Sound. Mit "Come On Eileen" landeten sie einen Riesenhit (GB Platz 1, D 6, US 1) und die Single wurde 1983 mit dem Brit Award ausgezeichnet. 1985 wurde die Band nochmals neu formiert und das Image geändert. Man zeigte sich nun als smarte Jungs in Anzügen. Zum Schluß bestand die band nur noch aus Rowland und Studiomusikern.

Besetzung:

Kevin Rowland - Voc/Guit
Helen O'Hara - Fiddle
Steve Brennan - Fiddle
Simon Walker - Fiddle
Andy Hamilton - Sax
Nick Gatfield - Sax
Spike Edney - Voc/Tromb
Billy Adams - Voc/Guit/banjo
John Edwards - Voc/Bass
Seb Shelton - drums
Bob Noble - Voc/Keyb

Titelliste:

01  Geno                                       (4'00'')
02  The Celtic Soul Brothers                   (2'54'')
03  Let's Get This Straight From The Heart     (4'13'')
04  Plan B                                     (4'30'')
05  Let's Make This Precious                   (4'36'')
06  There There My Dear                        (7'10'')
07  Come On Eileen                             (5'22'')
08  All In All                                 (6'00'')
09  Jackie Wilson Said                         (2'45'')
10  Tell Me When My Light Turns Green          (4'58'')
11  Until I Believe In My Soul                (12'10'')
12  Respect                                   (10'15'')
13  Kevin Rowland's 13th Crime                 (3'25'')
14  Keep  It Pt 2                              (4'26'')
                        

Diskografie:

Searching For The Young Soul Rebels (1980)  Odeon 064-07319
Too-Reye-Ay                         (1982)  Mercury 6359097   
Don't Stand Me Down                 (1985)  Mercury 822989
Geno                                (1983)  EMI 752068 Sampler
The Very Best Of....                (1991)  Phonogram 846460 Sampler   
1980-1982 The Radio 1 Sessions      (1995)  Strange Fruit
Bbc Radio 1 In Concert [live]       (1995)  Griffin Music
It Was Like This                    (1996)  EMI

Kevin Rowland: The Wanderer (1988) Mercury 834488
Dexys: One day I'm Going To Soar (2012) Indigo Nowhere Is Home (2014) Rough Trade Let The Record Show:Dexys Do Irish And Country Soul (2016) Warner

Video/DVD

The Bridge                          (1983)  Universal
It Was Like This (Live)             (2003)  Rough Trade
Dexys Midnight Runners - In Concert (2007)  Import UK
Nowhere Is Home                     (2014)  Rough Trade
            

Dexys Midnight Runners im Internet:

Dexy's Midnight Runners Rockpalast Metropol Berlin 02.11.1982
Dexy's Midnight Runners
Dexys Midnight Runners Discography
Dexy's Midnight Runners Wikipedia EN
Dexy's Midnight Runners Wikipedia DE

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Joe Jackson

Joe Jackson Foto WDR/Manfred Becker WDR Text von 1983: Joe Jackson wird mit seiner neuen Band als zweite Gruppe beim 12. ROCKPALAST-Festival auftreten. Joe Jackson ist wie Kevin Rowland Engländer. Er stammt aus Portsmouth. Seine musikalische Laufbahn begann er als Student der "Royal Academy Of Music". Klavier und Komposition waren seine Hauptfächer. Teils um Erfahrungen zu sammeln, teils, um sein Studium zu finanzieren, spielte er in einer Tanzcombo zum Tee oder Dinner in verschiedenen Etablissements als lebender Muzak-Lieferant. Als 1976/77 in England Bewegung in die Rockmusik kam, war Joe Jackson auch dabei. Er gründete eine Band namens "Arms And Legs", die nicht sehr lange bestand, aber Jackson mit Graham Maby zusammen brachte. Maby ist seitdem Joe Jackson's wichtigster Partner. 1978 kam Joe Jackson mit einem Demoband eigener Songs zu einem Produzenten und einem Plattenvertrag. Kurze Zeit später waren die Single "Is She Really Going Out With Him" und die LP "Look Sharp" in den amerikanischen Hitlisten. Die Joe Jackson Band ging auf Welttournee und machte Überall Eindruck mit ihren scharfen, auf den Punkt gebrachten Auftritten. Da wurde gar keine Zeit mit vielen Ansagen oder so vergeudet, die Musik war wichtig. Jackson hatte Kompositionen und Texte zu bieten, die ihn deutlich an Qualität von anderen abhoben, ob es nun direkte 2 1/2 Minutennummern wie "One More Time" oder "Look Sharp" oder Balladen wie "Is She Really Going Out With Him" oder "Fools in Love" waren. Bis heute hat sich da nichts geändert. Joe Jackson steht niemals still. Er veröffentlichte u.a. ein Album, das ihn an die Jugend seines Vaters erinnerte und eigentlich eine Swing-Jazz-Lp war. 1981 lebte er einige Zeit in New York und veröffentlichte 1982 "Night And Day", eine Platte, die seine Eindrücke aus dieser Zeit schilderte. Jackson stellte eine neue Gruppe zusammen und ging auf eine 8 monatige Weltournee, deren Programm sich am besten mit dem Begriff "Ein Abend mit Joe Jackson und seiner Musik" beschreiben läßt. Joe Jackson zeigt während dieser Konzerte seine ganze Vielseitigkeit: Nicht nur als Musiker - er spielt Saxophon, Vibraphon, Klavier - sondern auch als Komponist und Lyriker. Er ist einer der profiliertesten, die die Rockmusik derzeit hat. Seine Songs sind bissige Kommentare zu Zivilisationskrankheiten ("Cancer") kritische Analysen von Journalismus ("Sunday Papers") und anderen Segnungen der Neuzeit ("TV Age"). Aber auch beeindruckende Geschichten über eigene Standorte ("Real Men") und schöne Schilderungen über Nachtleben und die Kraft, die Musik freisetzen kann ("Steppin'Out", "Slow Song"). - ( Offizieller-Text)

Wenn er nicht auf der Bühne steht, wirkt er vielleicht eher wie ein Bankbeamter. Auch auf der Bühne bemüht er sich öfter, distanziert zu wirken ("Ihr braucht nicht mitzuklatschen, wir haben einen Schlagzeuger"). Aber wer schon mal "A Slow Song" von ihm gehört hat, ahnt die Leidenschaft unter der Oberfläche. Joe Jackson kam aus Japan zum Konzert und flog unmittelbar weiter nach Australien. Seine Roadies hatten Jacken mit der Aufschrift: "J.J.s Mammuttournee. Zehn Monate. Ich bin freiwillig dabei." - aus 10 Jahre Rockpalast.

Es würde hier zu weit führen die ganze Geschichte von Joe Jackson, der am 11.8.1954 in Burton upon Trent in der Grafschaft Staffordshire geboren wurde zu erzählen. Wie seine Musik eigentlich kaum einzuordnen ist, und seine Platten immer wieder große stilistische Sprünge machten, liefen auch die Stationen in seinem Leben. Von der Royal Academy of Music, London wo er Geige und Klavier lernte, über den Barpianisten im Playboy Club bis zu seinen ausgedehnten Tourneen. Aber gerade bei seinen Live Auftritten versteht er es seine Musik sehr intensiv zu vermitteln.

Besetzung:

Joe Jackson - voc/sax/vibraphone/piano
Graham Maby - bass/voc
Larry Tolfree - drums
Joy Askew - keyb/voc
Sue Hadjopoulos - perc
Ed Rynesdal - keyb/Violin/voc

Titelliste:

01  On Your Radio                              (4'40'')
02  Another World                              (4'47'') 
03  Sunday Papers                              (5'20'')
04  Look Sharp                                 (3'52'')
05  Breaking Us In Two                         (5'03'')
06  Is She Really Going Out With Him           (4'15'')
07  Target                                     (3'00'')
08  TV age                                     (4'45'')
09  Tuxedo Junction                            (5'40'')
10  Steppin' Out                               (4'26'')
11  Beat Crazy                                 (4'05'')
12  One More Time                              (2'55'')
13  A Slow Song                                (7'39'')
14  Uptight                                    (1'35'')
15  The Tears Of A Clown                       (1'51'')
16  I'm Gonna Make You Love Me                 (2'55'')
17  Hoe Sweet It Is To Be Loved By You         (2'25'')
18  Heatwave                                   (2'55'')
19  Uptight                                    (1'13'')
20  I'm The Man                                (5'02'')
                        

Diskografie:

Look Sharp                     (1979)  A&M 64743
I´m The Man                    (1979)  A&M 64794
Beat Crazy                     (1980)
Jumpin Jive                    (1981)  A&M 68530
Night And Day                  (1982)
Mike's Murder                  (1983)  (Film soundtrack)
Body And Soul                  (1984)  A&M 6500
Big World                      (1986)  A&M 396021
Will Power                     (1987)
Live 1980/86                   (1988)  A&M 396706
Blaze Of Glory                 (1989)
Laughter & Lust                (1991)
Night Music                    (1994)  Virgin 839880
Heaven & Hell                  (1997)  Sony
Symphony 1                     (1999)  Sony CD64435
Night And Day II               (2000)  Sony CD89261
Look Sharp!                    (2001)  A&M Bonus Tracks
I'm the Man                    (2001)  A&M Bonus Tracks
Volume IV                      (2003)  Ryko/Zomba
Night and Day                  (2003)  Universal Deluxe Edition 2CDs
Afterlife                      (2004)  Ryko/Rough Trade
Rain                           (2008)  Ryko
Live at the BBC                (2009)  Spectrum  
Live Music Europe 2010         (2011)  Edel Joe Jackson Trio
Joe Jackson the Duke           (2012)  earMusic/Edel
Live at Rockpalast             (2012)  MIG Music 2CD
Live at Rockpalast             (2013)  MIG Music 2 Vinyl LP
Fast Forward                   (2015)  edel
Fool                           (2019)  Ear Music
State Theater New Jersey 2005  (2021)  Cleopatra (Todd Rundgren feat. Ethel)
Max Champion In "What A Rocket (2023)  Ear Music

Videos:

Big World               (1986)  A&M
Live in Tokyo           (1989)  A&M
Laughter & Lust Live    (1992)  Pioneer
Stepping Out            (????)  A&M Video 866 50min. (DVD RC1)
25 Anniversary Special  (2003)  BMG DVD
Live at Rockpalast      (2012)  MIG Music 2DVD
                        

Joe Jackson im Internet:

JOE JACKSON - Rockpalast WDR Studio-A Köln 14.03.1980
JOE JACKSON - Markthalle Hamburg 21.02.1983
The Joe Jackson Archive
Das Deutsche Joe Jackson Archiv
Joe Jackson - Night Music and Beyond
Joe Jackson facebook.com
Joe Jackson Wikipedia EN
Joe Jackson Wikipedia DE

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Umbaupause:

01. Moderation Albrecht Metzger und Alan Bangs
02. Don't look back (David Lindley - Loreley Festival - 28.08.1982)
03. Moderation Alan Bangs
04. Interview mit King Sunny Ade
05. Until the Good is gone (Little Steven & The Disciples Of Soul - 11. Rocknacht - 16.10.1982)
06. Interview mit Little Steven & Jean Beauvoir

King Sunny Ade and his African Beats

King Sunny Ade Foto WDR/Manfred Becker WDR Text von 1983: King Sunny Ade, mit bürgerlichen Namen Sunda Adeniyi, wurde 1946 als Sohn eines Geistlichen der African Church, der nigerianischen Methodistenkirche, in Ondo geboren, einer Stadt, die etwa 300 Meilen von Lagos entfernt liege. In der Schulkapelle, die hauptsächlich Marschmusik spielte, machte er seine ersten musikalischen Gehversuche. Sein Instrument: Das Glockenspiel. Noch während der Schulzeit lernte er Trommeln und schloß sich einer lokalen Band an. Mit 16 lief er dann von zu Hause fort und zog nach Lagos. Dort fand er einen Job als Schlagzeuger bei Moses Olaya, zu der Zeit einer der populärsten Musiker Nigerias. Sunny Ade hatte aber bereits zu diesem Zeitpunkt sich selbst das Gitarrespielen beigebracht. Er verwendete den "Finger-Picking Stil", wobei er die Gitarre nach einem reinen Dur-Akkord stimmte ("OpenTuning"). 1966 verließ er dann die Olaya Band und gründete seine eigene Truppe: "The African Beats", die damals acht Musiker umfaßte, heute aber auf über zwanzig Mitglieder angewachsen ist. Vier Jahre später erschien ihre Debüt-LP: "Sunny Ti De" (Sunny ist da). Seinen eigenen Angaben zufolge war es die erste JuJu-LP, auf der die Stücke der einen Seite nicht voreinander abgesetzt waren ("tracks"), sondern fließend ineinander übergingen ("stretch"), so daß die Seite praktisch aus einem einzigen langen Medley bestand. Mittlerweile hat sich das "stretch"-Prinzip in der JuJu-Musik durchgesetzt. "Sunny Ti De" war das erste von bislang etwa 40 LPs, von denen sich in Nigeria keines schlechter als 200.000 mal verkaufen ließ.
JuJu-Musik basiert auf dem Ruf-Antwort Komplex zwischen den sprechenden Trommeln und den Sängern. Juju-Musik gibt es seit den 20er Jahren, aber sie bekam in den 50er Jahren neuen Schwung als westliche Instrumente eingeführt wurden. -Elektrische Gitarren spielen mittlerweile eine dominierende Rolle; auch Synthesizer haben den Sound von JuJu-Musik geprägt - und Sunny Ade und seine Musiker haben selbst der Musik viele neue Impulse gegeben. 1981 hat Sunny Ade mit Island Records einen Vertrag abgeschlossen, in dem er die weltweiten Rechte (außerhalb Nigerias) für seine sämtlichen Platten abtritt. Er nahm dann für Island in Togo das Album "Juju Music" auf, das speziell für den westlichen Markt bestimmt ist und die neue, zum Teil im Tempo wesentlich schnellere Versionen einiger seiner Hits enthält. Es ist sein erstes "tracks"-Album seit 1971.
Anmerkung: Wenn Ihr an weiteren Informationen zu "Schwarzer Musik" interessiert seid, könnt Ihr die in dem Buch "Rock Session 7" (RoRoRo-Sachbuch Nr. 7687) nachlesen. - ( Offizieller-Text).

"Im Vorfeld einige Aufregung: Zwar war King Sunny Ade eingetroffen, aber seine Band war noch in Nigeria. Ein Probentag mußte ungenutzt bleiben. Schließlich war auch die Band da. Auch ein diplomatisches Problem wurde gelöst. Der nigerianische Botschafter bekam beim Konzert eine Loge auf der linken Bühnenseite. King Sunny Ade waren bestimmt die bis dahin ungewöhnlichste Band in der Grugahalle. Von den einen begeistert begrüßt, von den anderen abgelehnt oder überhaupt nicht verstanden. Die erste Band, die sich wirklich in Trance spielte." - aus 10 Jahre Rockpalast.

King Sunny Ade wurde 1946 in Oshogbo, Nigeria geboren. Mit 16 verließ er die Schule und ging nach Lagos um dort Musik zu machen. Zunächst spielte er in Highlife Bands als Drummer und gründete 1966 seine erste Band die "Green Spots". 1974 änderte er den Namen der Band in African Beats, in den acht Jahren hatte er bereits 12 LP's auf nigerianischen Labels herausgebracht. Die oft 20 -30 Leute zählenden African Beats gelten als die Meister der JuJu Musik und sind die pobulärste Band in Nigeria. Ade wurde auch "Minister of Enjoyment" genannt. In der Musik die sich zunächst stark an die afrikanische Stammesmusik orientierte, plazierte Ade neben den "klassischen" Instrumenten wie die Talking Drums auch westliche wie Pedal Steel Guitar oder Akkordion. Großen Erfolg im Ausland konnte Ade nie verbuchen, bescheidene Erfolge jedoch nach dem ersten Reggae Fieber, als Ethno ein Begriff wurde und durch Veröffentlichung der LP "JUJU Music" durch Chris Blackwell bei Island Records.

Besetzung:

King Sunny Ade - guit/voc
Bob Akaigbe Ohiri - guit
Segun Ilori - guit
John Akpan Okoumo - guit
Ademola Adepoju -Hawai-guit
Jelili Lawal - bass/vibraphon
Akanbi Moses - drums
Omoroga Shina Abiodun - Congas
Ganiyu Alashe - perc
Michael Babalola - Marraccas
Tiamiyu Olaitan - Talking drums
Rasaki Aladokun - Talking drums
Babatunde Temiola - voc
Mathew Olojede - voc
Olufemi Owomoyela - voc
Adeniyi Falaye - voc
Jacob Joshua -voc

Titelliste:

01  Gbeyo Gbeyo                                (5'20'')
02  Otami Mayomi                               (5'52'')
03  Synchro Feelings/Ilako                     (3'43'')
04  Mo Ti Mo                                   (7'14'')
05  Maajo                                      (6'30'')
06  Penkele                                    (6'20'')
07  Ja Fun Mi                                  (8'49'')
08  ?                                          (4'55'')
09  Tolongo                                    (7'44'')
10  E Wele                                     (4'25'')
11  Mo Beru Agba                               (6'30'')
12  Synchro System                             (6'24'')
13  Drumming                                   (6'30'')
14  Ma Jaiye Oni                              (12'10'')
15  Samba                                      (3'02'')
16  Sunny Te Ariya                             (3'40'')
17  E Saye Ray                                 (1'40'')
18  Drumming                                  (11'20'')
19  ?                                         (14'20'')
                        

Diskografie:

Juju Musik                  (1982) Island 204770
Live at Montreux            (1982) PolyGram   
Synchro System              (1983) Island 205320   
Aura                        (1984) Island ILPS 9746
Vintage King Sunny Ade      (1984) Nigeria
Explosion                   (1985) Sar
Togetherness                (1985) Sar
Gratitude                   (1985) Sar
The Truth                   (1985) Sar
Live Juju Live              (1987) Rycodisk  
The Return of the Juju King (1988) Mercury 
E did (get up)              (1996) Mesa 
Odu                         (1998) Atlantic/TIS/Easwest
His Evergreen Hits          (1998) CD; African Songs Ltd. CDAS 89707
Seven Degrees North         (2000) CD (US); Mesa 91100-2
Synchro Series              (2003) Rycodisk
Divine Shield               (2004)            
            

King Sunny Ade im Internet:

Mesa Recordings - King Sunny Ade
Interview by Jason Gross (June 1998)
King Sunny Ade Wikipedia EN
King Sunny Ade Wikipedia DE

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Fotos © WDR/Manfred Becker

Bildarchiv zur 12.Rocknacht


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